Kinder „unter drei Jahren“ (U3)

In unserer „Nestgruppe“ werden 12 Kinder unter drei Jahren betreut.

In einigen Bereichen erfordert die altersspezifische Entwicklung der zweijährigen Kinder besondere pädagogische Überlegungen.

Eingewöhnungsphase

Ungefähr drei Monate vor der Aufnahme in die Kindertagesstätte stellen die Erzieherinnen bei einem Hausbesuch einen ersten Kontakt mit dem Kind in seinem gewohnten Umfeld her.

Die Eingewöhnungsphase wird für jedes Kind individuell gestaltet. Im Aufnahmegespräch werden mit den Eltern einzelne Schritte wie tägliche Eingewöhnungszeiten abgestimmt.  Jedes Kind bekommt vom ersten Kindergartentag eine feste Bezugsperson, die für alle Belange des Kindes und der Eltern Ansprechpartner ist und den Kindern Vertrauen und Geborgenheit vermittelt.

Um den Kindern den Aufenthalt im Kindergarten zu erleichtern, werden Gewohnheiten und Rituale, die es von zu Hause kennt, wie Trinkflasche, Schnuller, Kuscheltiere usw. berücksichtigt.

In einem Nebenraum können die Kinder jederzeit ungestört zur Ruhe zu kommen, bei Bedarf schlafen und dabei wieder Kraft tanken. Dies wird durch eine Erzieherin begleitet.

Sozial-emotionale Kompetenz

Das zweijährige Kind lernt Kompetenzen wie soziales Verhalten, Rücksichtnahme und erste Konfliktlösungsstrategien insbesondere durch das Nachahmen älterer Kinder.

Durch das tägliche Miteinander machen sie erste gruppendynamische Erfahrungen.  Gemütliche Atmosphäre und konstante Bezugspersonen vermitteln den Kindern Geborgenheit. Dadurch reifen Zutrauen und Vertrauen heran, so dass sie nicht nur von den Bezugspersonen, sondern auch von den anderen Kindern Hilfe annehmen können.

Erste Regeln und immer wiederkehrende Abläufe bieten den Kindern Orientierung und Sicherheit.

Sprachkompetenz

Die sprachliche Entwicklung eines zweijährigen Kindes befindet sich in der Aufbauphase. Deshalb ist es für alle am Erziehungsprozess beteiligten Personen wichtig, sämtliche Alltagshandlungen sprachlich zu begleiten. Spezielle Angebote wie Bilderbuchbetrachtungen, Lieder und Fingerspiele, Regel- und Kreisspiele fördern den Ausbau von Lautbildung, Wortschatz und Satzbau.

Umweltkompetenz

Zweijährige Kinder leben im „Hier und Jetzt“. Sie entdecken ihre Umwelt mit dem ganzen Körper, indem sie selbständig Grenzen, Ursachen und Reaktionen austesten. Dies tun sie mit ganz viel Energie und immer in Bewegung. Unsere räumliche Gestaltung, die Auswahl der Materialien und Aktionen gehen auf diese natürlichen Lernimpulse ein und bieten dem Kind Raum, sich neugierig, aktiv und voller Entschlossenheit neue Fähigkeiten anzueignen und Situationszusammenhänge zu erfahren.

Sauberkeitserziehung

In Kooperation mit den Eltern begleiten wir das Kind individuell auf dem Weg zur Sauberkeit. Jedes Kind besitzt im Wickelkommodenbereich eine eigene Schublade mit ausreichend Wechselkleidung und den erforderlichen Wickel- und Pflegemitteln.

Die Sauberkeitserziehung erfolgt ohne Druck. Vielmehr steht der individuelle Entwicklungsstand des Kindes im Vordergrund.

Zusammenarbeit mit den Eltern

Ein vertrauensvoller und intensiver Austausch zwischen den Eltern und den pädagogischen Fachkräften ist von großer Bedeutung bei der Eingewöhnung und weiteren Begleitung des Kindes.

Um die in dieser Lebensphase rasch aufeinander folgenden Entwicklungsschritte mit den Beobachtungen der Eltern abzugleichen, führen wir einen regelmäßigen und mitunter täglichen Austausch mit den Eltern.

Durch gezielte Beobachtungen werden die Entwicklungsschritte der Kinder wahrgenommen, dokumentiert und in den Elterngesprächen dargestellt. Die Entwicklungsgespräche werden von der jeweiligen Bezugserzieherin durchgeführt.

Nach einem Jahr wechseln die Kinder in eine der anderen Gruppen.